Exkursion in den Bundestag nach Berlin

Wie bereits im letzten Schuljahr machten sich erneut 40 Schülerinnen und Schüler auf den Weg nach Berlin. Die Sowi-Kurse von Frau Drechsel und Herrn Sturm begab sich für eine viertägige Exkursion in die Bundeshauptstadt. In Begleitung von Frau Gnaß und Herrn Granas warfen sie einen Blick hinter die Kulissen der Bundespolitik. In der „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“ begegneten sie den „stillen Helden“ – Menschen, die während der NS-Diktatur verfolgten Jüdinnen und Juden beistanden.

Am Freitag trafen die Exkursionsteilnehmer auf den Bundestagsabgeordneten Matthias Hauer. Er hatte den Wahlkreis Essen-Süd 2017 zum zweiten Mal gewonnen. Die jungen Kettwiger erfuhren von Herrn Hauer, was die Arbeit eines Bundestagsabgeordneten ausmacht. Sie diskutierten angeregt über tagespolitische Themen: die Zukunft von Angela Merkel, den Klimawandel und die Dieselfahrverbote.

Nach dem anschließenden Mittagessen ging es unterirdisch ins Reichstagsgebäude, um den Plenarsaal zu besichtigen und Wissenswertes über die Architektur und Gestaltung des Gebäudes zu erfahren. Besonders hellhörig wurden die THGler, als eine Anekdote über den ersten Bundespräsident und Namensgeber der Schule, Theodor Heuss, zum Besten gegeben wurde. Demnach habe Theodor Heuss, der den deutschen Bundesadler 1950 zum offiziellen Staatswappen der Bundesrepublik Deutschland ernannte, diesem auch den Beinamen „fette Henne“ gegeben, unter dem der Adler bis heute im Bundestag geläufig sei.

Zum Abschluss bestieg die Gruppe die Kuppel des Reichstages und konnte einen Panorama-Blick über Berlin genießen.

Am Samstag stand eine Besichtigung des EUREF-Campus auf dem Programm, der sich als Symbol der Energiewende in Deutschland versteht. Er ist auch ein Standort für junge Start-Up-Unternehmen aus den Bereichen Energie, Nachhaltigkeit und Mobilität. Auf dem über 5,5 Hektar großen Gelände erhielt die Gruppe Einblicke in die Technologie der Zukunft.

Dann folgten die Schülerinnen und Schüler dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte: In dem ehemaligen Oberheereskommando an der Berliner Stauffenbergstraße waren die Schülerinnen und Schüler mit dem Ehepaar Michalski verabredet. An diesem Ort hatte von Stauffenberg das Attentat auf Adolf Hitler geplant. Bereits im Oktober waren Petra und Franz Michalski auf die Jugendlichen getroffen. Damals, in einem Zeitzeugengespräch im THG, berichteten sie über die Jugend von Franz Michalski. Er entkam mithilfe seiner „stillen Helden“ auf dramatische Weise der grausamen Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten.

Am Ende des Vortrags appellierte das Ehepaar an die Schülerinnen und Schüler, die Geschichte seiner Lebensretter weiterzutragen. Damit nie vergessen wird, dass es Menschen gab, die sich gegen das Regime gerichtet und Verfolgten das Leben gerettet haben.

Manuela Drechsel und Bastian Granas